/ Jana Winkler

Dr. Nadine Fröhlich erhält Ehrenmedaille des ABZ für Verdienste um den Informatikunterricht

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© Sandra Herkle / ETH Zürich

Dr. Nadine Fröhlich führt mit dem Primalogo Projekt Kinder an das Programmieren heran. Für ihren Einsatz wurde sie nun ausgezeichnet.

Die Ehrenmedaille des Ausbildungs- und Beratungszentrums für Informatikunterricht der ETH Zürich (ABZ) für Verdienste um den Informatikunterricht wird jährlich an Lehrpersonen, Informatik­didaktiker*innen sowie Schulen und Institutionen verliehen, die mit ihrer Tätigkeit grundlegende Beiträge für den Informatikunterricht geleistet haben. In diesem Jahr wurde auch Nadine Fröhlich, die selbst auf dem Gebiet der Informatik promoviert hat und seit 2016 das Primalogo Projekt am Departement Mathematik und Informatik der Universität Basel leitet, ausgezeichnet.

In seiner Laudatio lobte Prof. Dennis Komm Nadine Fröhlich für ihr inspirierendes, vorbildliches und vielseitiges Engagement im Rahmen von Primalogo. Nadines Beitrag ginge dabei weit über die Organisation der Unterrichtseinheiten hinaus, denn sie bildet Lehrpersonen weiter, ist an der Ausbildung des Primalogo Teams beteiligt und übernimmt auch schon mal selbst den Unterricht im Klassenzimmer. Ihre Arbeit hätte einen einmaligen Impact in beiden Basel.

Das Primalogo Projekt wird in Basel seit 2015 angeboten und hat bereits über 300 Schulklassen, 260 Lehrpersonen und damit mehr als 6000 Kinder erreicht. Die Würdigung mit der Ehrenmedaille des ABZ sei «die schönste Auszeichnung, die ich für meinen Job erhalten kann» sagt Nadine. «Es ist wahnsinnig toll, dass unsere Arbeit hier in Basel gesehen wird. Ich sage bewusst 'unsere Arbeit', denn ohne unser Team aus hochmotivierten und tollen Studierenden, die in den Klassen unterrichten und den Kindern die Freude am Programmieren vermitteln, wäre diese Arbeit gar nicht möglich».

Bei Nadine selbst wurde das Interesse an der Informatik erst nach ihrer Schulzeit geweckt – auch, weil es in der Kindheit kaum die Gelegenheit dazu gab: «Da ich aus der ehemaligen DDR und aus einer kleinen Stadt komme, hatte ich bis ich auf das Gymnasium gegangen bin, fast keinen Kontakt mit Computern» erinnert sie sich. Und auch der dann angebotene Informatikunterricht am Gymnasium war nicht sonderlich inspirierend, er «war freiwillig und ich habe ihn auch besucht. Ich fand die damals vermittelten Dos- und Works-Kenntnisse aber schrecklich langweilig». So war es dann auch nicht das Informatik-, sondern das Architekturstudium, das auf die Schulzeit folgte und unerwartet ein schlummerndes Interesse zu wecken vermochte. Denn auch Architekt*innen bedienen sich Computern, um ihre Ideen in handfeste Entwürfe umzusetzen. «Auch, wenn das natürlich nicht so viel mit dem Fach Informatik zu tun hat, hat es doch mein Interesse an Computern und Informatik geweckt» sagt Nadine. «Zudem hat sich mein damaliger Freund sehr für Informatik interessiert. Er hatte im Rahmen seines Lehramtsstudiums das Studienfach Informatik gewählt. Seine Faszination für die Informatik hat mich angesteckt».

Im Gegensatz zu ihrer Kindheit und Schulzeit sei Informatik heute jedoch nicht mehr wegzudenken und fest im Alltag verankert. Darum sei es wichtig zu wissen, was dahintersteckt und Kindern entsprechende Kompetenzen zu vermitteln. Dabei kann an übergeordnete Kompetenzen wie Kreativität und kritisches Denken angeknüpft werden, die Heranwachsenden auch abseits der Informatik hilft, ihre Umwelt kritisch zu hinterfragen. Nadine ist es vor allem wichtig sich «für einen Informatikunterricht einzusetzen, der auch die Freude und die Faszination an der Informatik vermittelt, denn was Spass macht, das machen wir alle viel lieber».