Eine gute Entscheidung

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Dr. Mahnaz Parian-Scherb und Dr. Marco Vogt, Foto: Christian Flierl

AlumniComputerScience Mitglieder Dr. Mahnaz Parian-Scherb und Dr. Marco Vogt im Interview.

Dr. Mahnaz Parian-Scherb, was war Ihr Lieblingsort an der Uni?

Am Fachbereich Mathematik und Informatik (DMI) hatten wir im zweiten Stock einen speziellen Raum namens «Gerüchteküche». Hier trafen sich Kolleg:innen zum Kaffee oder Mittagessen und diskutierten die neuesten Ereignisse in der Welt der Wissenschaft. Die Wände waren mit interessanten Artikeln und zum Nachdenken anregenden Zitaten geschmückt, was den Raum zu einer inspirierenden Umgebung machte. Die «Gerüchteküche» war der perfekte Ort, um die Arbeit zu unterbrechen und anregende Gespräche über Wissenschaft zu führen.

Wie hat Sie die Uni Basel geprägt?

Die Universität Basel hat in mir ein starkes Gefühl der Selbstbestimmung und eine tiefe Leidenschaft für die Förderung von Frauen in der Wissenschaft geweckt. Während meiner akademischen Laufbahn habe ich mich immer von Forschungsbereichen angezogen gefühlt, in denen Frauen als Minderheit gelten, und es war meine persönliche Mission, Barrieren niederzureissen und gläserne Decken zu durchbrechen. Mit Unterstützung meiner Betreuer Prof. Heiko Schuldt und Prof. Florina Ciorba sowie der Abteilung Diversity und Inclusion der Universität habe ich «We are Computer Science» gegründet, einen Verein, der sich der Unterstützung von Frauen und anderen unterrepräsentierten Gruppen in der Wissenschaft und der Förderung eines inklusiveren Umfelds am Fachbereich Mathematik und Informatik widmet. Durch mein Engagement im Verein habe ich festgestellt, dass viele andere Wissenschaftlerinnen ähnliche Erfahrungen und Kämpfe teilen. Indem wir diese Themen offen diskutieren, können wir die jüngere Generation von Wissenschaftlerinnen stärken und ihnen helfen, einen direkteren Weg zu ihren Zielen und Träumen zu finden. Die Universität Basel hat massgeblich dazu beigetragen, mich zu einer Fürsprecherin für Frauen in der Wissenschaft zu machen, und ich bin dankbar für die Möglichkeiten, die sie mir gegeben hat, in diesem Bereich positiv mitzuwirken.

Was ist Ihr wichtigster Tipp für Absolvierende?

Dein Netzwerk ist eine der wertvollsten Stützen, die du von der Universität mitnehmen kannst. Zögere nicht, diese Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, da dein Netzwerk dazu beitragen kann, auf dem Radar zu bleiben, wenn sich eine Gelegenheit ergibt, die deinem Profil entspricht. Und ein kleiner Tipp für Absolventinnen: Es ist wichtig, seine Komfortzone zu verlassen und seine Leistungen zu präsentieren. Frauen neigen oft dazu, ihre Leistungen herunterzuspielen, wenn sie über sich selbst sprechen. Bemühe dich also bei der Erstellung deines Lebenslaufs bewusst darum, dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Auch wenn es sich zunächst wie Prahlerei anfühlt, ist es wichtig, deine Fähigkeiten und Erfahrungen im bestmöglichen Licht zu präsentieren.

 
Dr. Marco Vogt, warum haben Sie in Basel studiert?

Ich war von der hervorragenden Betreuung begeistert, welche die Universität Basel ihren Studierenden bietet. Ich hatte auch sehr viel Gutes über die Universität gehört und wusste, dass sie für ihre akademische Exzellenz und ihre Forschungsleistungen bekannt ist. Und nicht zuletzt war es für mich ein grosser Vorteil, dass Basel in der Nähe meines Wohnortes liegt, was mir ermöglichte, meinen Freundeskreis aus der Schulzeit aufrechtzuerhalten.

Welche zentralen Kompetenzen haben Sie im Studium erworben?

Ich konnte eine Vielzahl von Kompetenzen erwerben, welche für meine berufliche Laufbahn von unschätzbarem Wert sind. Neben den fachlichen Kompetenzen sind dies vor allem auch das analytische Denken, das wissenschaftliche Schreiben

und das Präsentieren von komplexen Themen. Darüber hinaus konnte ich vor allem während meiner Promotion meine Fähigkeiten im Projektmanagement weiterentwickeln. All diese Kompetenzen sind auch für die Arbeit in dem Startup Polypheny, welches ich mitgegründet habe, von grosser Bedeutung

Würden Sie heute nochmals die gleiche Studienwahl treffen und warum?

Ja, absolut. Während meines Studiums konnte ich nicht nur eine umfassende Ausbildung in der Informatik erwerben, sondern auch viele tolle Menschen kennenlernen und neue Freundschaften

knüpfen. Die Forschung, welche ich im Rahmen meiner Promotion durchgeführt habe, hat die Grundlage für das Startup Polypheny gelegt. Insgesamt würde ich meine Entscheidung, Informatik an der Universität Basel zu studieren, jederzeit wieder treffen.

Was ist das spannendste in Ihrem Job, was macht Ihnen am meisten Freude?

Die Polypheny GmbH ist ein innovatives Startup, welches eine neue, bahnbrechende Lösung für die Verwaltung von Daten entwickelt. Als Mitgründer und Geschäftsführer habe ich die Möglichkeit, nicht nur aktiv an der Weiterentwicklung unseres Datenbanksystems mitzuarbeiten, sondern auch die strategische Ausrichtung des Unternehmens zu gestalten. Dies beinhaltet auch die Unternehmensführung, das Marketing und die Kundenakquise. Dieser breite Aufgabenbereich macht meine Arbeit sehr abwechslungsreich und spannend. Ein weiterer Aspekt meines Jobs, der mir viel Freude bereitet, ist die Nähe zur Forschung. Es ist grossartig, am Anfang von etwas Grossem zu stehen.

Von welchem Beruf haben Sie als Kind geträumt?

Ich hatte als Kind immer eine Leidenschaft für Technologie und Computer. Deshalb war es für mich von Anfang an klar, dass ich später in einem technologiebezogenen Beruf arbeiten wollte. Insbesondere die Informatik hat mich schon früh fasziniert und ich wusste, dass ich eines Tages Informatik studieren würde. Rückblickend kann ich sagen, dass meine Entscheidung, Informatik zu studieren, eine der besten Entscheidungen meines Lebens war und ich bin glücklich darüber, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen konnte.