/ Jana Winkler

Erster humanoider Roboter an der Universität Basel

""

DiMI (Foto: Universität Basel, Jana Winkler)

Mit DiMI erweitert die Universität Basel ihre Forschungs- und Lehrlandschaft um ein einzigartiges Mitglied. Der Roboter eröffnet neue Möglichkeiten und fordert zugleich dazu heraus, die Grenzen zwischen Mensch und Maschine neu zu denken.

Das Departement Mathematik und Informatik (DMI) geht einen innovativen Schritt: Bei dem jüngsten Zuwachs im Kollegium handelt es sich nicht um einen Menschen, sondern um einen Roboter namens DiMI. «Wir haben den Roboter aus drei Gründen beschafft: als modernes Gerät für die Forschung, als Grundlage für spannende und innovative Studierendenprojekte und zur Unterstützung unserer Outreach-Aktivitäten», erklärt Prof. Heiko Schuldt, Leiter der Databases and Information Systems Forschungsgruppe.

Forschung und Lehre

DiMI ist mehr als ein weiteres Gerät im Internet der Dinge (IoT) und die potenziellen Einsatzgebiete in der Forschung und Lehre sind vielfältig. So wird es ab dem Frühjahrsemester 2026 ein neues Seminar «Robot Programming» mit praktischer Anwendung von DiMI geben. «Damit geben wir unseren Informatik-Studierenden die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im Bereich der Roboter-Programmierung zu sammeln» erklärt Heiko Schuldt, der DiMI auch in der Forschung einsetzen möchte. So plant er beispielsweise mit seiner Forschungsgruppe, Ergebnisse aus der Multimedia-Suche in XR auf den Roboter zu portieren, was es DiMI erlauben würde, Objekte automatisch zu erkennen. Und auch auf dem Gebiet der Privacy-Enhancing Technologies, das am DMI seit 2022 durch eine eigene Forschungsgruppe vertreten ist, kann der Roboter Einblicke liefern und die Forschung unterstützen. «Man kann Privacy-Probleme mit dem Roboter visualisieren», sagt Prof. Isabel Wagner, die die Forschungsgruppe auf diesem Gebiet leitet. Der Einsatz eines Roboters erhöhe ausserdem die Effizienz. «DiMI könnte helfen, Interaktion z.B. mit VR zu automatisieren, damit wir privacy und security von mehr VR-Apps untersuchen können, als das mit manueller Interaktion möglich wäre.»

Chancen und Herausforderungen

Die Anschaffung eines humanoiden Roboters ist eine Neuheit an der Universität Basel und geht mit Chancen, aber auch neuen Herausforderungen einher: Die Frage nach einem geeigneten Namen gehörte zu den humorvolleren Herausforderungen, die im Rahmen eines departementsweiten Wettbewerbs bewältigt werden konnte. Der Vorschlag «DiMI» wurde gleich zweimal eingereicht und setzte sich am Ende durch.

Etwas komplizierter war es, DiMI mit einer eigenen UNIcard auszustatten. Bislang waren nämlich nur natürlich Personen Inhaber*innen der Karte. Die flexiblen Prozesse des «Next Generation Identity»-Programms (NGI) und die Unterstützung des Teams Sicherheitstechnik, welches auch die Zutrittskontrolle an der Universität verantwortet, ermöglichten es jedoch, erstmals eine UNIcard und eigene E-Mail-Adresse für einen Roboter auszustellen. Ein technischer und symbolischer Meilenstein findet das NGI-Team «Der Eintrag in unserer Datenbank steht für mehr als einen neuen Eintrag: Sie zeigt, wie die Universität Basel die Grenzen zwischen Mensch und Maschine neu denkt».

Nach oben