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Grosser Andrang beim Anlass «Uni Konkret»: Künstliche Intelligenz – vom Labor direkt in die Praxis
Am 12. Juni 2023 fand in der Alten Uni der Universität Basel der öffentliche Anlass «Uni Konkret»: Künstliche Intelligenz – vom Labor direkt in die Praxis, gemeinsam ausgerichtet von der Handelskammer Beider Basel (HKBB) und der Universität Basel, statt. Die interessierte Öffentlichkeit hatte dabei die Gelegenheit, sich über den aktuellen Forschungsstand zu informieren und Fragen zu stellen.
Nach einer Begrüssung der Teilnehmenden durch Karin Vallone (Leiterin Bildung, HKBB) und Matthias Geering (Leiter Kommunikation & Marketing, Universität Basel) erfolgte eine Einführung in das Thema "Datenverwaltung für KI und mit KI" durch Prof. Heiko Schuldt, der am Departement Mathematik und Informatik (DMI) die Forschungsgruppe Datenbanken und Informationssysteme (DBIS) leitet. Die DBIS-Gruppe beschäftigt sich mit der Verwaltung grosser Datenmengen, wobei künstliche Intelligenz einerseits in zuarbeitender Weise und andererseits in nutzender Weise eine Rolle spielt. Auf beide Aspekte wurde in der Einführung eingegangen.
Im Anschluss wurde der Weg vom Forschungsprojekt in die Wirtschaft an zwei Beispielen aus der DBIS-Forschungsgruppe gezeigt: Im ersten Fall hat Dr. Marco Vogt mit dem Polypheny-Projekt genau diesen Schritt erfolgreich beschritten. Es handelt sich um ein neuartiges Datenbanksystem, das Daten in komplett unterschiedlichen Modellen und Systemen zusammen verwalten und abfragen kann. Man benötigt also nicht mehr viele verschiedene Datenbanksysteme, sondern nur noch eines. Besonders interessant ist, dass diese Art der Datenverwaltung speziell für KI-Probleme genutzt werden kann. Marco Vogt, der Gründer und Geschäftsführer der Polypheny GmbH, bot einen spannenden Einblick in die Entwicklung und vielen Stationen, die von der Idee bis zur marktreifen Anwendung durchlaufen werden.
Im zweiten Beispiel präsentierte Loris Sauter, ebenfalls Forscher in der DBIS-Forschungsgruppe, das vitrivr-Projekt. Dieses Projekt bietet neuartige Möglichkeiten in Bild-, Video-, Audio- und/oder 3D-Kollektioen zu suchen. Was man sich darunter vorstellen kann, zeigte Loris anhand einiger Anwendungen, die aus dem Forschungsprojekt bisher hervorgegangen sind: Sowohl tief verwurzelte Ur-Basler*innen, als auch jene, die zugezogen sind, wissen um den besonderen Charme der Stadt und, dass es in ihrer Historie viel zu entdecken gibt. Die GoFind! App, die aus dem Ökosystem des vitrivr-Projekts stammt, bringt den Merian Plan zum Leben und macht das historische Basel erlebbar. Darüber hinaus konnte die DBIS-Gruppe aus dem vitrivr-Projekt heraus ein virtuelles Museum erstellen, welches regelmässig an der Museumsnacht Basel ausgestellt wird. Auch auf das EU-Projekt XReco, in dem es um die Suche und die Darstellung von Informationen in Augmented Reality geht, ging Loris ein und veranschaulichte damit die vielfältigen Möglichkeiten von KI, Objekte zu charakterisieren und suchbar zu machen. In Zusammenarbeit mit der Basler Firma 4_eyes wird das vitrivr-System gerade für die kommerzielle Verwendung in Museen und Archiven erweitert.
Im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Fragen zu stellen und den Austausch beim anschliessenden Apéro auf der Terrasse der Alten Uni noch zu vertiefen.
Da die Anmeldungen die Kapazitäten des Anlasses überstiegen, wird, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden, am 28.6.2023 um 18:00 Uhr, ebenfalls in der Alten Uni, eine Zusatzveranstaltung stattfinden.