im Grossen Hörsaal des Mathematischen Instituts
Perlen-Kolloquium: Martin J. Gander (Université de Genève)
Der Ursprung des Wissenschaftlichen Rechnens ist weit über die letzten Jahrhunderte verstreut. Er liegt in den Werken der reinen Mathematik, in der Erfindung von Methoden zur Untersuchung von mathematischen Objekten und zum Beweis von Lehrsätzen. Ein schönes Beispiel ist das berühmte alternierende Verfahren von Hermann Amandus Schwarz, entwickelt vor über 140 Jahren, welches nun zu den besten Algorithmen des parallelen Rechnens geführt hat. Schwarz erfand dieses Verfahren, um einen Fehler im Beweis vom gefeierten Riemannschen Abbildungssatz zu korrigieren. Ein weiteres Beispiel ist die Methode der finiten Elemente, welche ihren Ursprung in der Variationsrechnung von Euler und Lagrange aus dem 16. Jahrhundert hat, und vom Schweizer Walther Ritz, welcher vor etwas über hundert Jahren im Alter von nur 31 Jahren einer Tuberkulose erlag, zur mächtigen numerischen Methode weitergeführt wurde. Wir werden in diesem Vortrag eine Zeitreise machen durch die Jahrhunderte und dem Pfad folgen, welcher durch die Anstrengungen vieler berühmter Mathematiker zu den heutigen Rechenmethoden auf Hochleistungsrechnern geführt hat.
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