/ Jana Völker

Das Programmierprojekt – ein Sprung ins kalte Wasser

Deadline_Escape

Blick über den Rhein auf die Alte Uni im 80er-Jahre Pixel-Art-Stil. Screenshot des Spiels «Deadline Escape» von Daniel Niu, Lukas Vogel, Sebastian Lukas und Rasmus Willi

Strategie, Teamwork, Punkte sammeln, Zug für Zug einen Schritt voraus sein oder einfach gerissen schummeln können – vermittelt nicht jedes Spiel auf dem Weg zum Sieg mindestens eine Fähigkeit…?

Worum geht es beim Programmierprojekt eigentlich?

Seit über 10 Jahren konzipieren und entwickeln Studierende im Rahmen der Vorlesung Programmierprojekt ein Computerspiel in Client/Server-Architektur. Dabei müssen vorgegebene Meilensteine erreicht werden. Egal ob man eine ganz neue Idee ausarbeiten möchte oder ein Fan von Klassikern wie Kartenspielen, Strategiespielen, Jump and Run oder Quiz-Spielen ist – alles ist möglich. In kleinen Gruppen programmieren Studierende ihre eigene Ausführung eines neuen oder bereits existierenden Spiels. Unterstützt werden sie dabei von Tutoren nach dem Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. «Wir werfen die Studierenden gewissermassen ins kalte Wasser aber geben ihnen das Rüstzeug, um sich freizuschwimmen.» so Prof. Heiko Schuldt, der das Programmierprojekt leitet.

Spätestens bei der Abschlusspräsentation wird klar: Es geht um viel mehr als das Spiel! Durch die gemeinsame Arbeit erweitern die Studierenden ihre Programmierkenntnisse und erlernen viele übergeordnete Skills. Das Programmierprojekt gibt einen Rahmen vor, in dem Teamwork, Zeitmanagement, gute Kommunikation und konstruktives Feedback gefragt sind. «Ich habe mich wirklich anstrengen müssen, so zu programmieren, dass auch andere mit meinem Code arbeiten können. Das war neu.» heisst es von einem Studenten es während der Abschlusspräsentation seiner Gruppe. «Wir hätten nicht gedacht, dass Testläufe und Fehlerbehebung so einen grossen Anteil an unserer Gruppenarbeit haben werden.» fügt eine Kommilitonin hinzu.

Besonderheit 2020 – Get together im Cyberspace

Die Teilnehmenden des Programmierprojekts mussten dieses Mal einige extra Hürden überwinden. Mit dem Aussetzen der Präsenzveranstaltungen aufgrund der besonderen Umstände rund um Covid-19 an der Universität Basel im Frühjahrsemester 2020, musste auch das Programmierprojekt online fortgeführt werden – inklusive aller Gruppentreffen und Besprechungen mit den Tutoren. Nicht nur wurden diese Hürden von allen Studierenden vorbildlich gemeistert, es gab in diesem Jahr auch sehr wenig Fluktuation. «Fast alle Studierende, die das Projekt begonnen haben, waren trotz der besonderen Umstände bis zum Ende dabei.» so Prof. Heiko Schuldt. «Die Präsentation der Ergebnisse am Ende des Semesters ist jedes Jahr ein Highlight» munkelt man selbst ausserhalb des eigenen Departements. Es macht Spass zuzuschauen und manchmal findet sich unter den vorgestellten Spielen ein alter Liebling, wie zum Beispiel Wizard im Harry Potter Look. Auch die Abschlusspräsentation fand dieses Mal online via Zoom statt.

Schülerstudent mit von der Partie

An der Universität Basel ist es möglich, schon während der Schulzeit zu studieren. Die während des Schülerstudium erworbenen Kreditpunkte – im Fall des Programmierprojekts sind es 6KP – können angerechnet werden sobald Schülerstudierende sich nach der Matur regulär immatrikulieren. «Als Schülerstudent hatte ich gar keine Nachteile, wenn dann nur Vorteile. Ich war sehr motiviert, weil ich zum einen nur diese eine Vorlesung hatte. Zum anderen hatte ich auch vor, das Programmierprojekt in meine Maturarbeit miteinzubeziehen, darum konnte ich ohne Sorgen sehr viel Zeit in das Projekt investieren. Meine Motivation führte auch dazu, dass ich schlussendlich den grössten Anteil an Code hatte.» sagt Daniel Niu, der als Schülerstudent erfolgreich am Programmierprojekt 2020 teilgenommen hat.

Nähere Informationen zum Schülerstudium an der Universität Basel gibt es hier.

What's new?

Einige Highlights des diesjährigen Programmierprojekts sind auf der neuen Webseite der Vorlesung CS108 Programmierprojekt zu finden. Neben Trailern und Screenshots gibt es dort auch zusätzliche Informationen über die Mitwirkenden.

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist oder vielleicht schon lange eine Leidenschaft fürs Programmieren und für Tüfteleien hegt, hat die Möglichkeit sich der Carolo-Cup-Gruppe der Universität Basel anzuschliessen. Bachelorstudierende aller Studiengänge haben in diesem Rahmen die Möglichkeit gemeinsam ein Modellauto zu bauen und das Ergebnis beim Carolo-Cup in Braunschweig vorzustellen.